Verhaltensauffälligkeiten
In der heutigen Zeit wird der Begriff „Verhaltensauffälligkeit“ viel zu schnell und unüberlegt verwendet. In vielen Familien gibt es Kinder, die sich unruhig, ängstlich, aggressiv oder störend verhalten, die Schwierigkeiten haben mit anderen Personen Kontakt zu knüpfen oder die Forderungen der Eltern missachten.
Eltern sind mit diesen „schwierigen Kindern“ oft überfordert, wenn sich diese im unklaren sind über mögliche Ursachen des Verhaltens und möglichen Erziehungsmaßnahmen, die diesem Kind helfen können. Doch Kinder mit auffälligem Verhalten provozieren nicht, weil sie „böse“ sind, sondern sie wollen einen Hilferuf durch ihr Verhalten senden. Diese Kinder wollen durch ihr Verhalten die Aufmerksamkeit der Eltern, da sie von diesen möglicherweise zu wenig bekommen.
Ein Verhalten wird erst als auffällig bezeichnet, wenn es erheblich und dauerhaft von dem abweicht, was die meisten Menschen in dem Umfeld der Kinder tun oder empfinden. Doch wie können Eltern herausfinden, ob das Verhalten ihres Kindes auffällig oder noch normal ist?
Dies kann durch genaue Beobachtung des Verhaltens des Kindes geschehen, denn damit werden voreilige und wertende Schlussfolgerungen (z.B. das Kind ist böse) vermieden. Wichtig ist es auch, die Häufigkeit des gezeigten Verhaltens zu erfassen, um festzustellen, ob es sich um einmaliges oder häufig gezeigtes Verhalten des Kindes handelt. Darüber hinaus sollte auch das Verhalten des Kindes mit Gleichaltrigen verglichen werden, da in einer gewissen Altersstufe bestimmte Verhaltensweisen normal sind, welche aber in einer anderen Altersgruppe ein auffälliges Verhalten darstellen. (z. B. ist das Einnässen für zweijährige Kinder normal im Gegensatz zu sechsjährigen).
Im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern ist es wichtig, dass die Eltern dem Kind gegenüber viel Einfühlungsvermögen und Verständnis entgegen bringen. Denn besonders Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten brauchen eine stabile Beziehung um Vertrauen aufbauen zu können.
Eltern müssen lernen, zwischen der Person des Kindes und seinem Verhalten zu unterscheiden, denn nicht das Kind ist „böse“, sondern sein Verhalten ist so verstört, dass es für seine Umwelt auffällig wird.