Kinder mit ADHS weisen in individuell ausgeprägter Weise bestimmte Verhaltensmerkmale auf. Diese lassen sich in Kernsymptome und Folgesymptome aufteilen.
Kernsymptome
Aufmerksamkeitsstörung
Diesen Kindern fehlt die Fähigkeit sich über einen bestimmten Zeitraum zu konzentrieren. Das liegt daran, dass sie oft „unwichtige“ Reize aufgrund ihrer Reizfilterschwäche nicht ignorieren können. Dies fällt besonders auf, wenn der Zu-Erziehende sich auf eine Aufgabe konzentrieren soll und er sich z. B. von den Autos, die er durch das Fenster sieht, ablenken lässt. Diese fehlende Reizsteuerung führt auch zu Schwierigkeiten in allen anderen Wahrnehmungsbereichen, wie z. B. mangelndes Hinsehen, schlechtes Zuhören, Vergesslichkeit etc.
Impulsivität
Da junge Menschen mit ADHS an einer so genannten „Impulssteuerungsschwäche“ leiden, kann man bei ihnen oft beobachten, dass sie völlig impulsiv handeln, ohne über ihre Handlung nachzudenken. Dies führt dazu, dass diese Kinder oft nur kurze Handlungsabläufe bewältigen können, da sie immer wieder von etwas anderem abgelenkt werden.
Hyperkinese
Hyperaktive Kinder sind oft überdreht, aufgeregt und zappelig. Sie befinden sich durch ihre Reizoffenheit immer in einem hohen Aktivitätsniveau, weshalb bei diesen Kinder immer etwas in Bewegung sein muss.
Nicht nur Äußerlich sondern auch Innerlich sind hyperaktive Kinder sehr unruhig und es kommt nicht selten zu Wutausbrüchen, Schreien und Toben.
Emotionale Labilität
Durch die starke Impulsivität und dem hohen Erregungsniveau kommt es bei hyperaktiven Kindern auch sehr stark zu gefühlsmäßigen Reaktionen. Sie sind licht reizbar und empfindlich und selbst der geringste Anlass kann zu einer gefühlsbetonten „Explosion“ führen. Hyperaktive Kinder neigen auch zu Stimmungsschwankungen und können schlecht mit Beurteilungen umgehen.
Kinder müssen 6 Monate diese Kernsymptome haben um ADHS vom Kinderpsychologen diagnostizieren zu können.
Folgesymptome
Die Kernsymptome ziehen oft für das hyperaktive Kind eine ganze Menge von weiteren Problemen nach sich
Soziale Schwierigkeiten
Schwierigkeiten bei der Eingliederung in eine Gruppe, beim Einhalten der Regeln und bei der Kontaktaufnahme mit Kindern.
Selbstwertproblematik
Diese jungen Menschen haben oft keine gute emotionale Beziehung zu den Eltern oder Bezugspersonen. Dies merkt ein hyperaktives Kind sehr deutlich, nicht nur wegen seiner emotionalen Sensibilität.
Sie haben kaum Erfolgserlebnisse und sind ständig seelischen Belastungen ausgeliefert.
Lernschwierigkeiten
Kinder mit ADHS haben normalerweise eine normale bis überdurchschnittliche Intelligenz.
Doch aufgrund der Aufmerksamkeitsstörung, der Impulsivität, der Hyperkinese und der emotionalen Labilität fällt es diesen Kindern sehr schwer die Hausaufgaben zu erledigen oder zu lernen. Auch bei den Anforderungen der Lehrkraft fällt es hyperaktiven Kindern schwer sich zu konzentrieren und die Anweisungen zu verstehen.
Teilleistungsschwächen
Schwierigkeiten im Bereich der Koordination (besonders betreffend ist die Feinmotorik und der Gleichgewichtssinn), Orientierung und Wahrnehmung.
Ursachen eines Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndroms
Untersuchungen ergaben, dass es bei hyperaktiven Kindern Durchblutungsstörungen in gewissen Bereichen des Gehirns gibt. Diese bewirkt, dass bestimmte Reize nicht richtig verarbeitet werden können.
Auch durch Komplikationen bei der Schwangerschaft, während der Geburt oder nach der Geburt (z. B. Sauerstoffmangel) können Beeinträchtigungen des Gehirns auftreten. Diese Kinder haben später oft Schwierigkeiten in der motorischen Koordination, in der Sprache, in der Wahrnehmung, in der Konzentration und in der Steuerung des Aktivitätsniveaus.
Weitere Ursachen für ADHS können auch das Zusammenspiel von einem übermäßigen Fernsehkonsum, mangelnder Bewegung, wenig Naturerfahrungen, mangelnde Aufmerksamkeit der Bezugspersonen und ständiger Misserfolg sein.
Welche Hilfen können Eltern einem hyperaktiven Kind im Alltag geben?
* Die wichtigste Hilfe für junge Menschen mit ADHS ist, zu ihnen eine positive Beziehung aufzubauen, denn diese Kinder sind seelisch sehr verletzlich und brauchen die Sicherheit der Bezugspersonen
* Kinder können sich besser in den Alltag einfinden, wenn dieser strukturiert ist und es für sie Fixpunkte gibt, die täglich auftauchen. Dies bietet hyperaktiven Kindern Sicherheit und Orientierung
* Auch beim Lernen und Hausaufgaben machen brauchen diese Kinder viel Hilfe. Wichtig ist es, dabei auf ihre Störung Rücksicht zu nehmen und von Anfang an mehr Zeit für die Hausaufgaben einzuplanen.
* Hyperaktive Kinder müssen lernen mit ihrer motorischen Unruhe umgehen zu können. Es ist wichtig zu wissen, dass sie sich nicht wie andere Kinder austoben können, denn je mehr sie toben, desto mehr steigern sie sich hinein. Meist hilft es den Kindern wieder zur Ruhe zu kommen, indem sie ihren Bewegungsdrang positiv nutzen können, indem sie z. B. eine Tätigkeit tun die Kraft erfordert.